Sam Rictus wurde 1980 in Alençon geboren, wo er lebt und arbeitet. In einer Grafikwelt zwischen Comic und Radierung zeichnet er organische Landschaften, in denen Monster und Architekturen in ein und demselben Material miteinander verwoben sind. Seine Zeichnungen kombinieren Elemente aus Science-Fiction und Mythologie: von Fantasy bis Transhumanismus, Rüstungen werden zu Cyborgs, Elektrizität durchdringt das Lebendige, Arterien und Kabel werden zu einer Einheit.

Die Gesamtheit seiner Zeichnungen bildet ein Bestiarium von Kreaturen, die primitive und futuristische Elemente miteinander verbindet. Sie stehen in einer Kontinuität mit der Populärkultur aus Comics, Videospielen, der Bildsprache von Rollenspielen und dem Metal. Die Komposition kann manchmal psychedelisch wirken und seine Zeichnungen mit Anleihen auf die Avantgarde schaffen eine zeitgenössische figurative Kunst zum Thema Fantasy. Seine Originalzeichnungen, meist in Schwarz-Weiß, werden koloriert, im Siebdruckverfahren gedruckt und in Form von Büchern und Postern seit 2005 bei seinem Verleger „Le Dernier Cri“ veröffentlicht.

Seine künstlerischen Einflüsse in der Kindheit waren Plattencover, wie z. B. die Zeichnungen von Giger für das Album „Attahk“ von Magma, oder „Orgasmatron“ von Motorhead, sowie die Zeichnungen von Ian Miller und John Blanche im Bereich des Rollenspiels. Später kamen auch Einflüsse von Mangas und Videospielen wie Geno Cyber, Probotector und Gynoug hinzu.

Die Elemente dieser Populärkultur werden mit Referenzen aus der Kunstgeschichte vermischt, wie die Zeichnungen von Piranesi und die Gemälde der ruinistischen Maler in Bezug auf die Landschaftsmalerei. Was Formen und Symbole betrifft, so inspirieren ihn Zeichnungen und Stiche aus den Bereichen der Alchemie, der Renaissance und dem Klassizismus, den Gemälden von William Blake und später vom Symbolismus mit Arnold Böcklin, Odilon Redon und schließlich Alfred Kubin und Fred Deux aus dem 20. Jahrhundert.